Exotische Tiere im Einsatz?
In Baden-Württemberg ist es unter bestimmten Auflagen erlaubt, viele Arten von Wildtieren privat zu halten. Auch illegale Tierhaltungen kommen vor. Beides kann dazu führen, dass Feuerwehren im Einsatz plötzlich exotischen Tieren gegenüberstehen.
Um einen Einblick in die Welt der Spinnen und Schlangen zu geben, konnten wir Udo Geiger gewinnen. Er ist Mitglied der Werkfeuerwehr Bosch und der Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim-Bissingen. Privat sammelt er leidenschaftlich lebende Spinnen, engagiert sich ehrenamtlich in der Wilhelma Stuttgart und war bereits mehrfach als Fachmann bei vermeintlichen Spinnensichtungen im Einsatz. Begleitet wurde er von einer weiteren Spinnenfachfrau, die drei lebende Exemplare mitbrachte – für einen besonders anschaulichen Übungsabend.
Geiger betont: „Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit solcher Einsatzsituationen im Großraum Stuttgart zugenommen hat.“
Er erklärte, dass nur zwei Spinnenarten für den Menschen tödlich sind. Dennoch empfiehlt er bei Spinnensichtungen:
- Mit Respekt begegnen
- Fotos machen zur besseren Bestimmung
- Normale Schutzkleidung der Feuerwehr ist ausreichend
- Mit Wärmebildkamera nicht auffindbar, da wechselwarm
- Erschütterungen und Lärm vermeiden
- Möglichst mit Becher oder Eimer sichern
- Fachmann hinzuziehen
Ingo Schiek, Kommandant der Feuerwehr Remseck, fasst zusammen: „Udo Geiger gab uns wertvolle Einblicke und Handlungsempfehlungen für nicht alltägliche Begegnungen mit exotischen Tieren.“
Mit seiner humorvollen Art und fachlicher Tiefe sorgte Geiger für einen ausgesprochen interessanten Übungsabend in Remseck. Die Kameradinnen und Kameraden bedankten sich mit einem kleinen Präsent. Zum Abschluss sagte Geiger: „Wenn ich helfen konnte, die Angst vor Spinnen etwas zu nehmen, habe ich mein Ziel erreicht.“
Auch nach dem offiziellen Teil stand er beim gemeinsamen Vesper noch lange für zahlreiche Fragen der Feuerwehrangehörigen zur Verfügung.(eh)
